Zum Jahreswechsel ...

… mal etwas ganz anderes:

Wenn man – wie ich es getan habe – im Winter auf Rügen nicht nur am Strand spazieren geht, sondern sich für die örtliche Orgellandschaft interessiert, dann erfährt man folgendes (zu einem etwas abseitiges Thema – aber wie gesagt: zum Jahreswechsel mal was ganz anderes): Sellin Kirche 1

Die seit Beginn des 18. Jahrhunderts im damals deutschen Stettin ansässige Orgelbauerfamilie Grüneberg entdeckte im 19. Jahrhundert die Insel Rügen und begann, diese mit Orgeln förmlich zu überschwemmen. Bis heute gibt es Dutzende von meist kleinen, teilweise aber auch recht großen Grüneberg-Orgeln auf Rügen. Es müssen einmal weit mehr als hundert Orgeln gewesen sein, die die verschiedenen Orgelbaumeister der Familie Grüneberg für die Insel gebaut und in deren Kirchen installiert haben. Sellin Kirche 2

Das hatte teils merkwürdige Konsequenzen. Als die sogenannte „Orgelbewegung“ in Deutschland den Klang der Orgel vornehmlich in Norddeutschland zu reformierte – um nicht zu sagen: revolutionierte -, bis er das war, was wir heute als den typischen Orgelklang kennen, waren alle diese Orgeln noch recht jung – will sagen: noch keine 50 Jahre alt -, so daß eine Anpassung oder ein Neubau in den meisten Fällen den sparsamen Kirchenvorständen verfrüht erschien. An dieser Meinung hat sich in den meisten Fällen bis heute nichts geändert. Sellin Orgel 1

Im Mönchgut auf Rügen stehen einige Grüneberg-Orgeln, von denen ich dank der Organistin Barbara Walter zwei spielen konnte. Dieses Vergnügen ist im Winter einem Spaziergang am Strand nicht unähnlich.

Eine der beiden Orgeln befindet sich in der Gnadenkirche in Sellin.

 

 

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